Written by:
Benjamin Herrmann, Bernd Diekjobst, Gülsah Dagdelen,
Stefanie Rühl und Nadine Süßmuth
Montag, 31. Januar
Wir schreiben Montag, den 2000-01-31. Es ist sieben Uhr morgens und eine Truppe noch müder Schüler und Begleiter stehen ungeduldig vor dem DBB und warten auf den Bus, der sie nach London fahren soll. Als der Bus endlich da ist, packen wir alle unsere Koffer in seinen großen Rumpf und steigen ein. Die Fahrt ist wie jede Busfahrt: lang und anstrengend. Endlich um 19 Uhr in London angekommen, kehren wir in eine Jugendherbe
essen zu Abend. Danach machen wir uns auf ins Hotel. Dort angekommen, packen wir unsere Koffer aus, verstauen unser Gepäck und erkunden die nähere Umgebung. Dann haben wir uns noch auf den Zimmern unterhalten und sind früh ins Bett, ganz müde von der langen Fahrt, aber mit großer Erwartung auf die folgenden Tage.
Dienstag, 01. Februar
Nach einem leider etwas zu mager ausgefallenen englischen Frühstück, bestehend aus gekochten Eiern, Marmelade, Toast, Butter und Cornflakes, brachen wir in unserem Bus zu einer Stadtrundfahrt auf.
Während der zweistündigen Tour durch London erzählte uns eine sehr sympathische junge Führerin über die City und die City of Westminster. An der Themse stiegen wir kurz aus, um uns die Beine zu vertreten. Wir nutzten diese Gelegenheit, um ein Gruppenphoto zu machen. Nachdem wir den Buckingham Palace besichtigt hatten, fand unser Busfahrer uns nicht wieder, also teilten wir uns in kleine Gruppen auf und erkundeten London auf eigene Faust .
Abends trafen wir uns bei "Dinos Restaurant" und aßen eine äußerst schmackhafte Lasagne. Nach dem leckerem Abendessen machten wir uns auf den Weg zu dem Musical "Saturday Night Fever". Dort angekommen, waren wir alle ein bisschen nass, da es auf dem Weg dorthin geregnet hatte.
Als es dann endlich losging, waren wir schon wieder halbwegs trocken. Wir waren alle so begeistert, dass wir am Ende aufstanden und einen lauten Applaus gaben. Nach dem Musical trennten sich unsere Wege wieder. Einige fuhren zurück ins Hotel, andere erkundeten das abendliche Treiben Londons.
Mittwoch, 02. Februar
Ab 7.30 Uhr gab es Frühstück. So gegen 9.15 Uhr sind wir zur Harrow School aufgebrochen. Nach einer dreiviertel Stunde kamen wir dort endlich an, wo unsere Führerin auch schon auf uns wartete.
Nach unserer Ankunft nahmen wir an einer Führung durch das große und bekannte Internat teil. Das Internat ist eines der beliebtesten Internate der Welt. Die Anlage hat eine Größe von ca. 350 ha. Bis zu 300 Arbeiter werden dort beschäftigt. Die "public school" ist ein reines Jungen-Internat. Der Besuch für Mädchen wird nur gestattet, wenn der Vater des Mädchens Lehrer an der Schule ist. Als erstes sind wir in die Aula der Schule ge gangen, wo wir uns ca. eine Viertelstunde aufhielten. Nachher haben wir einen alten Klassenraum besucht, wo sich jeder Schüler in den Holzwänden verewigt hatte. Unsere Führerin erzählte uns über das Leben der Schüler, wie es damals und heute war. Diese Schule wurde von Berühmtheiten wie Churchill besucht. Später sind wir dann in die schuleigene Kathedrale gegangen. Danach haben wir uns noch die Anlage angeschaut, wo die sportlichen Aktivitäten durchgeführt w erden. Dann war unsere Führung auch schon beendet, und wir machten uns weiter auf den Weg zum Windsor Castle.
Nach einer halben Stunde Fahrt kamen wir im Windsor Castle an, wo wir uns das Schloss und manche auch Eton College angeschaut haben. Um 5 Uhr trafen wir uns alle wieder am Bus und begaben uns zum "Dinos Restaurant". Nach dem Abendessen ging ein Teil der Gruppe ins Parlament, um sich eine Debatte anzusehen. Die anderen hatten den Rest des Abends zur freien Verfügung.
Donnerstag, 03. Februar
Der Vormittag des heutigen Tages stand zunächst zur freien Verfügung. Während sich einige wenige Langschläfer erst verspätet zum Frühstück meldeten waren andere bereits putzmunter auf den Weg in die Stadt: eine Shopping-Tour war angesagt. Ein kleine Gruppe, darunter auch Frau Sparka, bevorzugte zum ultimativen Wachwerden eine gute Portion Horror und fuhr zum London Dungeon, Londons bekanntes Horror-Kabinett. Der erste Schock im Dungeon kam allerdings auch schon früher als geplant: an der Kasse. Trotz Schülerausweisen kostete der Eintritt knapp 9 Pfund. Zwar typisch für London, aber wir waren ernsthaft am überlegen, ob es das wirklich wert ist. Aber da wir nun schon einmal da waren, bezahlten wir und auf ging’s. Der erste Teil war nur ein Museumsgang, auf dem man sich an verschiedenen Krankheiten und Todesstrafen, live an Puppen dargestellt, erfreuen konnte. Allerdings hat niemand wirklich noch mal über das "En glish Breakfast" nachdenken müssen, denn dafür war alles zu unrealistisch. Der zweite Teil führte uns, mittlerweile vom Hohen Gericht zu Sozialarbeit verurteilt, ins Londoner Prostituiertenviertel zur Zeit von "Jack the Ripper". Alles wartete darauf, ihn endlich "persönlich" zu treffen. Aber letztlich kamen wir nur durch eine Stichflamme aus einer Wand in sicherer Entfernung wirklich ins Schwitzen. Als Fazit ist also zu sagen: Viel Geld für ein bi sschen Dunkelheit und Gestank, das man wesentlich sinnvoller investieren hätte können.
Um 13.00 Uhr waren alle wieder zusammen aktiv. Und so fuhren wir alle gemeinsam auf der Themse vom Tower Pier nach Greenwich. Da lösten wir uns dann wieder in kleinere Gruppen auf. Einige besichtigten das London Observatory in Greenwich mit dem Nullmeridian, die Cuty Sark oder den Millennium Dome. Andere fuhren wieder zurück in die Stadt, z. B. ins "Harrods".
Das Abendessen fand wieder in der Jugendherberge "Rotherhithe" statt. Danach ging es zu Covent Garden, und beim Abendprogramm gingen die Meinungen dann auch weit auseinander. Während viele lieber im Hotel blieben (manche zum Schlafen, manche zum gemütlichen Beisammensein), zogen einige wenige vor, das "Nachtleben Londons" zu erkunden.
Freitag, 04. Februar
Nachdem uns ein letztes Mal das zweifelhafte Vergnügen beschert wurde, ein englisches Frühstück genießen zu dürfen (zum Glück war es nicht original!), ging es erst mal ans "Koffer–in–den–Bus" einladen.
Danach konnten wir wahlweise Madame Tussaud’s oder dem Rock Circus einen Besuch abstatten, was für alle Beteiligten sehr interessant war. Im Rock Circus wurde man begrüßt von Michael Jackson und seiner Schwester Janet (welche sogar für ein Foto brav stillhielten...).
Später nahm man teil an der großartigen, bewegten Geschichte des Rock – von den noch eher Blues-ähnlichen Anfängen in den 30er Jahren – bis ins heutige 21. Jahrhundert: man nahm Platz, aus den Boxen ertönte Rockmusik und auf einer großen Leinwand gab es eine kurze Zusammenfassung der Rockhistorie; alles effektvoll untermalt von einer, der Musik angepassten, Laser-Show. Die Plattform, auf der wir Besucher saßen, wurde stückweise weitergedreht, und mit jedem neuen Winkel gab es etwas anderes zu sehen. Wir bekamen Livekonzerte von Elvis und Bruce Springsteen zu sehen und erfuhren jede Menge Wissenswertes über den Rock und seine Ursprünge.
Nach der Show konnte man den Rock Circus auf eigene Faust erkunden und sich zusammen mit Prince, Boy George oder Mick Jagger auf Zelluloid "verbannen" lassen, um ein weiteres schönes Andenken mit nach Hause zu nehmen. Auf seinem Erkundungsgang kam der aufmerksame Besucher auch an einer Wand voll seltsamer Raumverschönerungen vorbei – massenhaft Stars, darunter z.B. Iron Maiden und All Saints, die wenigstens ihre Hä
nde, in Form von Abdrücken, als Einrichtung des Rock Circus spendeten. Einen Augenblick später wurde man richtig melancholisch: man konnte die Grabmale von unvergessenen Rocklegenden wie Jimi Hendrix und Kurt Cobain besuchen.
Als krönenden Abschluss konnte man sich dann auf einer After-Show-Party zu Berühmtheiten wie den Spice Girls, Robbie Williams oder Lenny Kravitz gesellen.
Die meisten die sich "Madame Tussaud’s Wachsfigurenkabinett" angesehen haben, hatten sich mehr erhofft. Der Empfang war sehr unpersönlich und unspektakulär. Zu Anfang sah man noch einige bekanntere Persönlichkeiten, doch mit der Zeit erkannte man die Figuren nicht mehr. Nach einiger Zeit setzten sich alle, jeweils zu zweit, in eine Art Auto, dass auf einem Förderband befestigt war. So fuhren wir durch die Geschichte Londons, die mit Wachsfiguren geschm ückt war! Als die Fahrt zu Ende war, war auch schon die Tour durch das Wachsfigurenkabinett zu Ende.
Später fuhren wir alle nach Camden Town, zum großen Flohmarkt. Leider mussten wir schon bald feststellen, dass besagter Flohmarkt im Winter gar nicht so groß ist. Jedoch gab es trotzdem noch einiges zu stöbern und zu entdecken. Den Rest unseres letzten Tages in London hatten wir dann zur freien Verfügung und konnten mit der U-Bahn (an die man sich viel zu schnell gewöhnt...) durch die Gegend fahren, Sehenswürdigkeiten wie Shakespeare’s " Globe" oder den "Big Ben" besichtigen, oder unsere letzten Stunden (in London) in Camden Town verbringen.
Um 18:30 war Treff an der Tower Bridge, wo unser Bus schon wartete. Spätestens um elf waren alle dann in tiefem Schlaf versunken und bekamen nicht mehr besonders viel von der Umgebung mit.
Samstag, 05. Februar
Schon um viertel vor sieben trafen wir in Detmold ein und wurden von "erfreuten" Eltern (oder Freunden) abgeholt.
Zu Hause sind dann wohl die meisten total fertig, aber glücklich ins Bett gefallen ........