Stockholm
 
  Stockholm ist die Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Schweden. Sie liegt an der Mündung des Mälarsees in der Saltsjön-Bucht an der Ostsee. Stockholm selbst hat etwa 810.000 Einwohner, der Großraum Stockholm etwa 1,5 Millionen.

Die erste Überlieferung des Namens stammt aus dem Jahr 1252, weshalb dieses Jahr allgemein als Stadtgründungsjahr gilt. Der Name "Stockholm" bedeutet "eine mit Pfählen (Stöcken) befestigte Insel".

Die Innenstadt Stockholms liegt auf 14 Inseln. Der historische Kern auf den Inseln Stadsholmen, Riddarholmen und Helgeandsholmen wird als Gamla Stan (Altstadt) bezeichnet.
Stockholm bietet eine Fülle unterschiedlicher Sehenswürdigkeiten, z. B. das "Stadtshuset", den Reichstag, das Schloß, Kirchen, Museen (z. B. das berühmte Vasa-Museum mit dem 1628 gesunkenen Schiff). Außerdem gibt es zahlreiche Hochschulen, Akademien, Bibliotheken und Stiftungen, z. B. die Nobelstiftung. 

1998 ist Stockholm Kulturhauptstadt Europas.

 

Verfasser: Nina Brinks, Silke Düker GO 53

 

Vasa-Museum
Das Leben an Bord

Man weiß bis heute nicht, wieviele Menschen sich an Bord der Vasa befanden. Das Schiff war noch nicht ganz ausgerüstet, denn die 300 Kriegsknechte sollten erst später an Bord gehen. Das Leben auf Schiffen wie der Vasa war hart. Durch grausame Strafen hielt man eine strenge Disziplin aufrecht. Nässe, widerwärtiger Gestank und eine beängstigende Enge verschlimmerten die Lage. Die Mannschaft schlief direkt auf den Planken der Batteriedecks und das Essen war sehr einseitig und wenig nahrhaft.  

Die Offiziere hatten es besser. Zusammen mit dem Admiral und dem Kapitän waren sie in der Kajüte des Hinterkastells untergebracht.

Im Spätherbst, wenn die Segelsaison in der Ostsee zu Ende ging, herrschten oft erbärmliche Zustände an Bord. Viele "Matrosen" waren Krankheiten zum Opfer gefallen. Die Überlebenden waren erschöpft, ausgehungert und hatten nur noch Fetzen am Leib.

 

Schiffe im Gefecht

Die Vasa war ein Kriegsschiff. Sie führte 64 Kanonen, davon 48 schwere Bronzekanonen auf den Batteriedecks. Bei der Bergung des Schiffs befanden sich nur noch drei schwere Kanonen an Bord. Alle anderen wurden bereits im 17. Jahrhundert gehoben. Hingegen fand man große Vorräte an Rundkugeln, Pikenlot, Stangenlot und Musketenkugeln. Von Handfeuerwaffen gab es nur noch Fragmente. Bei der Ausstellung wurde gezeigt, wie es auf der Vasa bei einer Seeschlacht zugegangen wäre.

 

Die Bildersprache der Macht

Im 17. Jahrhundert wurden die Kriegsschiffe reich mit vergoldeten und klar bemalten Skulpturen verziert. Ihr Zweck war nicht nur, die Schiffe zu schmücken. Sie sollten auch eine Symbolsprache sprechen, um bestimmte Botschaften zu vermitteln. Die annähernd 500 Figuren der Vasa geben Motive aus der antiken Mythologie, dem alten Testament und der römischen Geschichte wieder. Viele beziehen sich auf Gustav II. Adolf und schildern ihn als einen strahlenden Herrscher, weisen Staatsmann, tapferen Krieger und Friedensfürsten.

 

Drei Meister

In der Bildschnitzerwerkstatt der Werft wurden die vielen hundert Skulpturen der Vasa angefertigt. Die führenden Künstler waren eingewanderte Deutsche und Holländer. Die hervorragendste Rolle kam dem Deutschen Marten Redmer zu. Ihm zur Seite stand Hans Clausink, der bereits Anfang des Jahrhunderts aus Westfalen nach Schweden gekommen war. Der Dritte im Bunde war der Holländer Johan Theson. Er befand sich seit 1624 in Stockholm. Unter sich hatten diese drei Meister zahlreiche Gesellen.

 

Das Schiff unter Segel

Lange Fahrten waren auch für den erfahrensten Seemann ein Wagnis. Da kam es darauf an, daß man sich mit dem Schiff und seinen Segeln, mit Brassen und Schoten auskannte und es verstand, sich den wechselhaften Winden und Meeresströmungen anzupassen. Der Steuermann navigierte mit Hilfe von Lot, Kompaß, Beobachtungsgabe und einen tiefen Vertrauen auf Gott.

Wir konnten bei der Führung im Vasa – Museum die Takelage des Schiffes mit vielen für jene Zeit typischen Einzelheiten studieren. Auch das Vorbramsegel der Vasa, das "beste erhaltene Segel der Welt, war zu sehen. Die Segel der Vasa waren aus Hanf oder Leinen.

Verfasserin: Inga Bergmann, GO63

 

Stockholms Cityhall (Stadshuset)
 
 

Am Donnerstag, den 11.12. 97, hatten wir eine Führung durch Stockholms Stadthaus. Zufälligerweise war unsere Führerin eine ehemalige Schülerin des St:Jacobi Gymnasiums, unserer Partnerschule.

Die Führung begann in der sogenannten Blauen Halle. Dort erfuhren wir, daß das Stadthaus zwischen 1911-23 von Ragnar Östberg, einem führenden Architekten der Jahrhundertwende, erbaut wurde. Die Architektur folgt keiner bestimmten Stilrichtung, sondern vereint verschiedene. Der 106 m hohe Turm des Stadthauses ist zu einem Wahrzeichen Stockholms geworden. Im Stadthaus befinden sich einige Abteilungen der Stockholmer Stadtverwaltung und die Sitzungssäle des Stadtrates. In erster Linie dient es aber repräsentativen Zwecken.

Die Blaue Halle ist 1525 qm groß. Ursprünglich wollte der Architekt sie wie einen italienischen Innenhof oben offen lassen. Wegen der "etwas anderen Witterungsverhältnisse" in Schweden gab er diesen Plan jedoch auf.  

Jedes Jahr finden am 10. Dezember die Feierlichkeiten anläßlich der Nobelpreisverleihung im Stadthaus statt. Das Nobelpreisessen ist in der Blauen Halle. Wir bemerkten noch die Aufräumarbeiten.  

Durch einen Raum, in dem die Geschenke, die die Stadt Stockholm erhalten hat, und auch die Stadtschlüssel ausgestellt sind, kamen wir in den Ratssaal. Das interessanteste war die Dachkonstruktion, die wie ein umgedrehtes Schiff wirkte, das von innen bemalt war. Der Architekt wollte damit an eine Wikingerburg erinnern. 

Weiter ging es in den "Wartesaal" des Standesamtes. Dort gibt es ein großes Glockenspiel mit dem Thema "König zieht aus, um die schöne Prinzessin vor dem bösen Drachen zu retten". Dieses bezieht sich auf einen alten Krieg, wobei der König Schweden und der Drache Norwegen symbolisiert.  

Als nächstes gingen wir in die Prinzengalerie. Der Name läßt sich dadurch erklären, daß Prinz Eugen die Wandbemalung gestaltet hat. In der Prinzengalerie gibt es eine Säulenreihe, in der paarweise eine runde und eine eckige Säule stehen, was "männlich" und "weiblich" symbolisieren soll.

Im nächsten Raum gab es ein Gemälde, welches Stockholm in jungen Jahren zeigte und einen kunstvoll verzierten Schrank, der nur gefertigt wurde, um den Lüftungsschacht zu verdecken. 

Die Führung endete im Goldenen Saal. Der Name kommt von den Mosaiken an den Wänden, die Einar Forseth schuf. Sie bestehen aus rund 18.600.000 vergoldeten Teilen und stellen damit das größte Mosaikwerk dar, das je in der Moderne geschaffen wurde.

Verfasser: Nina Brinks , Silke Düker GO 53