(Eine Beschreibung aus der Sicht eines Schülers
am Beispiel des S:t Jacobi Gymnasiums in Vällingby)
Wenn man das St. Jacobi Gymnasium von außen betrachtet, so entsteht der Eindruck, als besuchten hier etwa 150 Schüler eine Schule, die viel zu groß für diese Anzahl ist. Doch der Schein trügt, denn mehr als zehnmal so viele (1500 Schüler) besuchen dieses Gymnasium, das zu den bekanntesten Stockholms zählt.
Im Inneren des konventionellen Gebäudes ist von Hektik keine Spur. Schüler, die sich offenbar über jeden Unsinn totlachen und keine Anzeichen von Aggression aufkommen lassen, unterhalten sich und diskutieren angeregt über die neusten Eishockey- Ergebnisse vom Wochenende. Es herrscht eine entspannte, aber nicht langweilige Stimmung. Der Baustil ist (wie schon erwähnt) nicht gerade modern, aber gerade deshalb entsteht eine gewisse Ungezwungenheit. Viele Kombinationen von Backstein, Holz und Kunststoffboden lassen durchaus Vergleiche mit durchschnittlichen deutschen Schulen bzw. dem alten Gebäude der DBS zu. Die Gänge sind sehr sauber, die Klassenräume könnten jedoch teilweise (was die Tische und Stühle angeht) etwas aufgerüstet werden.
Auffällig ist, daß fast alle Schüler eine ID- Card mit Namen und Paßbild besitzen, die sie u.a. auch benötigen, um sich Zugang zur Mensa zu verschaffen, die allen Schülern kostenlos Verpflegung bietet.
Die Schule beginnt gewöhnlich um 9.00 Uhr und endet in der Regel gegen 16.00 Uhr.
Meine persönlichen Eindrücke von der Schule sind sehr gut. Die Atmosphäre ist - wie gesagt - entspannt und die Schülerinnen und Schüler machten einen sympathischen Eindruck.
Besonders die Lehrer, die hier alle geduzt
werden, sind sehr freundlich und locker drauf.
Jeder Schwede wird im 6. oder 7. Lebensjahr
eingeschult.
Die anschließende Grundschule dauert
9 Jahre. Bis zum 16. Lebensjahr besteht die Schulpflicht. Einzige weiterführende
Schule ist das Gymnasium, welches immer 3 Jahre dauert.
Zum Angebot gehören mehrere verschiedene Ausbildungsprogramme aus allen Bereichen von Beruf und Gesellschaft. Jeder Schüler muß an den Fächern Schwedisch, Englisch und Mathematik teilnehmen. Gemeinschaftsbereiche sind Religion, Naturwissenschaften, Sport und Kunst. Eine Berufsschule gibt es in Schweden nicht.
Im zweiten Jahr des betreffenden Ausbildungsprogramms nimmt der Schüler an einem 5–wöchigen Betriebspraktikum teil. Im dritten und letzten Jahr ist der Azubi zweimal wöchentlich zur praktischen Arbeit in der Firma vorzufinden.
Verfasser: Alex Blum GO52